In letzter Zeit konnte ich meine vegane Ernährung nicht mehr 100%
aufrechterhalten, aus gesundheitlichen Gründen. Ich habe seit
längerem heftige Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die mir
mittlerweile das vegane Essen zum absoluten Un-Genuß haben werden
lassen.
Esse ich für mich "falsche" Sachen, sehen die Symptome z.B. so
aus: Bleierne Müdigkeit, Körperschwäche, stark erhöhter Puls,
angeschwollene Nasenschleimhaut, Herzprobleme, Herzrhythmusstörungen, Depressivität...
Alles nichts Schönes, um es euphemistisch auszudrücken.
Ich saß
seit längerem schon oft am
Abendbrottisch und aß artig die extrem eingeschränkte Auswahl an
veganen Produkten, die ich noch vertrage, und es schmeckte mir absolut
nicht mehr, und ich wurde auch einfach nicht mehr satt. Genuß gleich
Null. Ein Gefühl des Unglücklichseins und der Unzufriedenheit nach den
Mahlzeiten. Kann das ein richtiger Weg sein???
Damit Ihr versteht, um was für Nahrungmittel es bei den Unverträglichkeiten geht:
Ich vertrage keinerlei Gluten. Daraus
folgt:
Keinerlei Nudeln.
Keinerlei Brote oder Brötchen.
Keine Bratlinge.
Kein Kuchen.
Keine Getreidebreie.
Keinerlei vegane Ersatzprodukte, die Gluten enthalten (fast alle veganen Ersatzprodukte basieren auf Gluten!).
Somit keine veganen Aufschnitte, keine veganen Würstchen, keine
veganen Schnitzel und was es da nicht alles Tolles gibt.
Ich
liebe z.B. die kreativen Ideen auf
Peter´s Blog (die Umsteiger), und mir läuft immer das Wasser im
Munde zusammen bei seinen tollen Kreationen. Doch ich kann sie nicht
nachkochen, nur angucken :-(. Das ist auf Dauer extrem frustrierend.
Mittlerweile
vertrage ich auch etliche glutenfreie Getreide nicht mehr wie z.B.
Mais. D.h. nicht mal mehr Maiswaffeln kommen nun noch als Brotersatz für
mich in Frage, sondern ausschließlich Reiswaffeln (ich kann sie nicht mehr
sehen!!!).
Glutenfrei gebackene Brote sind meistens auf Maisbasis.
Auch ein Reisbrot von dm enthält zusätzlich Mais. Damit habe ich mich in
den letzten Monaten, neben den Reiswaffeln, über Wasser gehalten, doch
geschmeckt hat es mir nie. Vertrage tu ich es jetzt auch nicht mehr.
Somit ist auch das "gegessen" (*haha!*).
Nun gibt es ja noch die
leckeren diversen veganen Aufstriche. Die sind aber zumeist auf
Sonnenblumenkernbasis. Ich vertrage
fatalerweise aber
schon lange keine Nüsse und Saaten mehr. Eine Ausnahme
bilden bislang noch die Walnüsse. Somit kann ich KEINE dieser
Aufstriche essen. Es gibt zwar noch die kleinen Aufstrich-Gläschen von
Alnatura, die nicht auf Sonnenblumenkernbasis sind, doch die sind auf
reiner Gemüsebasis, sättigen daher nicht, da sie kaum Eiweiß enthalten
und schmecken alle irgendwie vornehmlich nach Essig. Ich mochte sie noch
nie.
Die vegetarischen "Pasteten" in den Döschen kennt sicher
jeder, und sicher weiß daher auch jeder, daß sie alle irgendwie extrem
gleich schmecken. Ist auf Dauer kein Genuß.
Auch alles, was auf
Cashewbasis gemacht wird, geht nicht. Mandeln gehen nicht. Haselnüsse
nicht..... Also keine Mandelmilch selbermachen, keine Cashewsahne und
ähnlich feine Sachen aus Nüssen und Saaten.
Nun bleiben nur noch
Hülsenfrüchte und Tofu. Was Hülsenfrüchte angeht, so mag ich eigentlich nur Erbsen und Linsen, und sie sättigen
mich nur kurzfristig. Tofu kann ich kaum mehr sehen. Immer nur
TofuTofuTofu als Eiweißquelle, das macht mürbe. Karge Kost als täglich
Brot, da kommt keine Freude
auf.
Somit habe
ich mich gezwungen gefühlt, erstmal wieder ein paar Milchprodukte in meine
Ernährung einzubauen. Das heißt konkret: Ich habe zum Abendbrot gestern
nach meinem Salat z.B. ein Päckchen Sahnequark gegessen. Damit habe ich
mich gesättigt gefühlt und es hat mir gut geschmeckt (UND ich habe es
gut vertragen). Somit werde ich in nächster Zeit zu einer Mahlzeit am
Tage irgendeine Käseart essen, vornehmlich wohl Quark.
Kürzlich
habe ich dennoch eine tolle vegane Mahlzeit "erfunden", das Rezept (für 2 Personen) möchte ich
Euch hier zeigen. Und zwar ist es eine Art Milchreis, aber viel
unkomplizierter als Milchreis, denn bei dem muß man ja möchlichst dabei
stehen und immer mal umrühren, damit er nicht ansetzt. "Mein" Milchreis
geht so:
180g Reis
1 Dose Kokosmilch (von Alnatura die große, weiß gerade nicht, wieviel ml da drin sind. Davon ca. 3/4 des Inhaltes)
1 geh. TL Zimt
Prise Salz
2 EL Rohrzucker
etwas Kurkuma
4 EL Kokosflocken
300 g Dose Mandarinorangen, abgetropft
Den Reis
kochen.
Derweil die
Kokosmilch in einem Topf erhitzen, so daß die festen Anteile schmelzen. Salz, Zucker, Gewürze und Kokosflocken einrühren.
Der
gegarte Reis kommt dann in eine große Schüssel, und dort hinein gebt
Ihr die erhitze, gewürzte Kokosmilch. Obendrauf die Mandarinorangen.
Alles flink durchrühren und fertig ist ein superleckerer Milchreis.
Mir
und meinem Freund hat er sehr gut geschmeckt, doch ich habe das Kokos leider nicht vertragen und mußte mich anschließend
übergeben :-/. Ich weiß, das ist nun eine etwas bizarre Empfehlung für
ein Essen ;-), aber das mit der anschließenden Übelkeit liegt ja an meiner
Unverträglichkeit, nicht an dem leckeren Essen.
Ihr seht: Veganes
Essen ist für mich leider nicht unbedingt eine reine Freude. Daher
denke ich, daß mein vorläufiger "Rückschritt" für jeden nachvollziehbar
ist. Ich finde es zwar ganz furchtbar, daß ich gegen meine eigenen
ethischen Überzeugungen handeln muß, aber
ich sehe momentan keinen anderen Weg.
Liebe
Grüße
Iris