Donnerstag, 28. Juni 2012
Es scheint tatsächlich so, ...
... daß, wenn es um pro & contra Rohkosternährung geht, das Interesse bei vielen Blog-Lesern überdurchschnittlich hoch ist. Und wenn es dann sogar noch sehr persönliche Erfahrungen zu lesen gibt, wie in meinem letzten Post, erhöht sich das Interesse um ein Vielfaches. Offenbar ist die Rohkost tatsächlich ein Faszinosum, an dem sich die Geister scheiden. Und sie scheint eine Ernährungsform zu sein, zu der eine nicht unbedeutende Anzahl von Menschen eine sehr ambivalente Haltung hat.
Ich freue mich, daß einige von Euch sich die Zeit genommen haben, sich mein "Rohkost-Drama" zu Gemüte zu führen. Danke für alle lieben Kommentare!
Irgendwie ist diese Episode aus meinem Leben total weit weg, vor allem der Absturz in die Bulimie. Das war ja so eine lange Zeit mit so viel Leid, und dennoch scheint es rückblickend nur ein Augenblick gewesen zu sein. Durch die spontane Heilung ist gleichzeitig in gewisser Weise die detaillierte Erinnerung ausgelöscht worden. Gut so! :-)
Gestern gab es zum ersten Mal seit langem Nudeln, und zwar aus Buchweizen. Mit leckerer, knoblauchschwangerer Tomatensauce und frischem Basilikum aus dem Garten. Hefeflocken als Streukäseersatz durften auch nicht fehlen.
Den Tag zuvor hatte ich mir einen total simplen Obstsalat zusammengestellt, der zwar optisch nicht viel hermachte, aber trotzdem köstlich war: Banane, Apfel, ein paar Erdbeeren, Sojajoghourt drauf, mit viel Zimt würzen und durchrühren. Ein tolles Sommeressen!
Liebe Grüße von
Iris
Montag, 25. Juni 2012
Wenn Rohkost zum Verhängnis wird - ein Rückblick
Heute gibts mal
einen echt umfangreichen Text für Euch. Ganz ausnahmsweise!
Lange habe ich überlegt, ob ich das alles aufschreiben und Euch zu lesen geben soll. Aber ich denke, es gibt keinen Grund, meine persönlichen Erfahrungen mit der Rohkosternährung anderen nicht zugänglich zu machen. Zudem sehe ich, wie viele andere Blogger wirklich sehr offen und ehrlich nicht nur über die spannenden, tollen, erfreulichen Erfahrungen, sondern auch über ihre Probleme mit bestimmten Ernährungsweisen schreiben. Warum sollte nicht auch ich dies tun?
Es war recht anstrengend und auch schmerzlich, alles wieder aus der Erinnerung hoch zu holen, aber ich hoffe - und deswegen habe ich diese Anstrengung auch auf mich genommen - , daß es anderen Menschen dienlich sein kann. Und wenn nur EIN Mensch davon profitieren kann, so hat es sich schon gelohnt.
In meinen Ausführungen geht es um die Schwierigkeiten, die Rohkost mit sich bringen kann (nicht muß!!!).
Ich betone gleich zu Beginn, daß die hier geschilderten Erfahrungen meine individuellen Erfahrungen sind und natürlich nicht auf alle Menschen zutreffen, die Rohkosternährung praktizieren.
Für diejenigen Menschen aber, die körperlich oder seelisch oder körperlich und seelisch nicht mit der Rohkost klarkommen, habe ich den folgenden Text geschrieben. Und auch für alle anderen, die sich selbst mit bestimmten Ernährungs- oder Diätkonzepten traktieren und dabei merken, daß irgendwas in ihrem Inneren aus dem Ruder läuft.
So, nun lege ich mal los:
Mit ca. 28/29 Jahren stieß ich auf die Rohkost. Ich fand das Konzept einfach faszinierend, verschlang alle damals zu dem Thema auf dem Markt vorhandenen Bücher (Wandmaker, Burger, Walker, alle fit-for-life-Bücher diverser amerikanischer Autoren, Peiter, Opitz, Hochstrasser, Aterhov etc.. Zudem noch das "Epos" von Walter Sommer "Urgesetz der natürlichen Ernährung", einem absoluten Rohkostpionier. Einfach super, sein Buch).
Ich entschied mich, die Rohkost auszuprobieren. Ich wollte wissen, wie sie wirkt, was sie Positives für mich bringen kann. Somit begann ich die Rohkost mit dem Vorsatz, sie zunächst einmal als zeitlich begrenztes Experiment anzusehen. Würde ich am eigenen Leibe erfahren, daß sie mir überaus gut tut, würde ich vlt sogar dauerhaft bei ihr bleiben, würde ich feststellen, daß sie mir nicht genug Gutes bringt, würde ich sie abbrechen.
Also legte ich munter und begeistert los. Die Umstellung fiel mir kaum schwer. Innerhalb von nur 2 Wochen, war ich von vegetarischer Normalernährung zu einem konsequenten 100% Vegan- Rohköstler geworden (ja, ja, ich weiß, das war vlt zu schnell). Ich lernte dann auch eine Gruppe von Menschen kennen mit denselben Ambitionen, wir trafen uns regelmäßig zum Austausch. Hier bekam ich aber auch meinen ersten innerlichen Schrecken: Oje, die waren ja fast alle klapperdürr! Würde ich bald auch so aussehen? *grusel* (ja, ich würde!)
Diese meine Rohkost-Bekannten aßen auf unterschiedliche Weise Rohkost. Die einen hielten sich mehr an Walker (vornehmlich Obst), die anderen an Burger (mit rohem Fleisch), noch andere machten die Rohkost nach Konz (mit vielen Wildkräutern) usw.
Ich blieb grundsätzlich weiterhin begeistert, denn ich spürte schnell positive Veränderungen an meinem Körper:
- Alle Verschleimungen waren weg (ich merkte, ich brauchte mich gar nicht mehr räuspern)
- Meine Haut wurde ganz rein
- Ich konnte besser schlafen
- Ich war seelisch insgesamt ausgeglichener
- Meine zeitweiligen Herzbeschwerden waren weg
- Die Kraft und Ausdauer beim Sport waren keineswegs weniger, eher vlt sogar mehr geworden, und das war auch bis zum Ende meiner Rohkostzeit so, ich war wirklich sportlich sehr, sehr fit und körperlich stark.
Relativ bald entwickelten sich dann aber auch mehr und mehr die nicht so tollen Veränderungen:
- Ich nahm rapide an Gewicht ab (natürlich gab es innerhalb der Familie große Besorgnis und viele Diskussionen bzgl. meiner neuen "abnormen" Eßgewohnheiten. Vegetarisch war ja schon schlimm gewesen, nun aber so etwas Absurdes wie Rohkost, das war der Gipfel....). Zwar machte ich eine (teure) Darmreinigung (nach Gray), um die Absorptionsfähigkeit meines Darms zu erhöhen, diese brachte aber leider rein gar nichts.
- Ich wurde nicht satt bzw. bekam extrem schnell wieder Hunger, so daß ich oft mit richtiger Körperschwäche zu kämpfen hatte, wenn ich unterwegs war. Natürlich hatte ich dann möglichst was zu essen dabei, aber es nervte, daß ich in diese körperlichen Zustände verfiel und ständig auf rechtzeitiges Essen angewiesen war.
- Ich begann, mehr und mehr zu frieren. Dies wurde immer unerträglicher. Abends ging ich mit Wärmflasche ins Bett, welche ich spätestens gegen 5h wieder neu mit heißem Wasser befüllen mußte, da ich aufwachte vor Frieren und nicht mehr schlafen konnte. Wenn ich in eine Banane biß (und ich biß in viele zu jener Zeit), fing ich sofort an, extrem zu frieren (rohe Bananen kühlen den Körper, was ja sinnvoll ist, weil dort, wo sie wachsen, es sehr heiß ist. Weise Natur). Wenn ich meine Abendmahlzeit aß, habe ich mich (zur kalten Jahreszeit) mit dem Rücken an die Heizung setzen müssen, um nicht vor Kälte, die mich beim Essen immer sofort überfiel, regelrecht durchgeschüttelt zu werden. Dabei war ich bis zu der Rohkostzeit immer die Erste im Frühjahr gewesen, die mit kurzer Hose und T-Shirt herumlief, auch wenn es noch gar nicht so warm war. Nun war ich plötzlich zu einer Frostbeule geworden.
- Zuletzt war ich so übersäuert, daß ich an den Fingern schmerzhafte Schwellungen und Rötungen bekam (dies hatten anderen Rohköstler auch). Bis die wieder weggingen, vergingen immer Wochen, es war echt fies.
- Zudem hatte ich während der ganzen Rohkostzeit Zwangsgedanken an gekochtes Essen (vornehmlich an Pizza und Schokolade). Und die Gedanken drehten sich eh fast nur noch ums Essen (also nicht nur um das, was man sich verbat, sondern auch um das "gesunde" Essen).
Gegen Ende der Rohkostzeit ließen diese Pizza-Schokolade-Zwangsgedanken nach und ich merkte, mental würde ich mich jetzt tatsächlich damit arrangieren können, für den Rest meines Lebens von Rohkost zu leben, ohne, daß ich etwas vermissen würde. Jedoch war es nun so, daß ich die oben beschriebenen Nebenwirkungen nicht mehr aushalten konnte, sie waren unerträglich geworden, und ich fühlte mich gezwungen, von der Rohkost wieder allmählich Abstand zu nehmen. Mit dieser Entscheidung steuerte ich dann direkt in die Katastrophe...
Ich vertrug gekochtes Essen nicht mehr wirklich, bei allem nicht-Rohköstlichen ging mein Puls in die Höhe - extrem unangenehm!
Diese Unverträglichkeit gegenüber "Normal"-Nahrung bestärkte meine innere (irrige) Überzeugung, daß eigentlich nur Rohkost wirklich gut für den Körper ist, und ich empfand es nun als "verunreinigend", wenn ich etwas anderes als Rohkost aß. Gleichzeitig schrie mein Körper nach Gekochtem, Warmem, da die Rohkost ihn auf Dauer so malträtiert hatte. Die Diskrepanz zwischen dem vermeintlichen Wissen, daß Rohkost die einzig naturgemäße Ernährung ist und der realen Erfahrung, daß sie mir persönlich aber gar nicht gut tut, war zu groß geworden, ich kam damit psychisch nicht zurecht.
Das heißt: Ich kaufte mir eine Schokolade und dachte beim Essen: "Nee, was ist das nur für abartiges süßes Zuckerzeug, das reine Gift - bäh!" So fing ich an, die Schokolade nur zu kauen und anschließend auszuspucken. Da ich merkte, ich habe den totalen Drang nach Schokolade, aber "will" sie ja eigentlich nicht essen, ging ich dazu über, nur einen Teil der Tafel zu essen und den Rest wegzuschmeißen, um mich nicht selbst in Versuchung zu bringen (ich habe mein Leben lang immer sehr gern Schokolade gegessen, nun hatte ich 2 Jahre keine gegessen. Das hieß: Ein immenser Nachholbedarf...) .
Oje, Essen ausspucken oder auch vorsichtshalber wegschmeißen, das war schon höchst bedenklich! Nachdem ich nach der Rohkostzeit die erste Pizza gegessen hatte, empfand ich diese in mir als dermaßen nicht-in-mich-hinein-gehörend, daß ich sie auskotzte.
Nun ja, was soll ich sagen, man ahnt es vlt schon: Ich bin innerhalb von 2 Wochen von disziplinierter Rohkosternährung in die schlimmste Bulimie abgerutscht, die man sich vorstellen kann.
Diese dauerte 3 Jahre und 3 Monate. In dieser Zeit habe ich tausende (damals noch) D-Mark ins Klo gekotzt. Ich war teilweise in körperlichen Zuständen, die lebensbedrohlich waren: Magen so vollgefressen, daß die Gefahr von Magenriß bestand. Heftige Herzzustände aufgrund Kaliummangels. Nierenschmerzen. Fast zerstocherte Speiseröhre von den Löffelstielen, mit denen man als Bulimiker den Brechreiz auszulösen versucht. Totale seelische Verzweiflung, da ich mich niemandem anvertrauen konnte aus Scham.....
Ich hörte ständig nur allerorten: Bulimie ist eines der schlimmsten Süchte, die nur sehr schwer zu heilen ist und wenn, dann nur bei stationärer Behandlung. Stationäre Behandlung? Wie sollte dies gehen, wenn ich doch niemandem davon erzählen wollte? Somit so tiefe Verzweiflung, daß ich dachte, ich würde wohl irgendwann daran sterben.
Und dann die abrupte Erlösung: Mitten in einem Freßgelage eine geistige Eingebung und durch sie völlige Befreiung aus dieser Sucht, von quasi einer Sekunde auf die andere. Man hatte meine Gebete endlich erhört.
Ich aß die Schokolade, welche ich während der Eingebung in mich hineingestopft hatte, noch auf, ging aufs Klo zum Auskotzen, schmiß den Rest Süßigkeiten-Junk in die Mülltonne und wußte: Es ist vorbei, ich bin geheilt. Und es war tatsächlich vorbei, ich konnte von nun an wieder leben und normal essen. Bis heute.
Aber ich sage mir aufgrund dieser schlimmen Erfahrung: Nie wieder so ein restriktives Eßverhalten. Nie wieder an Ernährungsregeln festhalten, die einem dauerhaft nicht gut tun, die einen in eine solche seelisch-geistige Spannung bringen können, daß man anschließend außer Kontrolle gerät.
Meine eigene Lebenserfahrung (und die vieler anderer Menschen, die ich in der Rohkostzeit kennengelernt habe) hat mir gezeigt: Rohkost funktioniert nicht bei jedem. Und dies nicht unbedingt nur wegen der "Fehler", die man vlt macht, sondern weil die Menschen unterschiedliche Konstitutionen haben, unterschiedliche Vorerkrankungen, unterschiedliche Organschwächen, unterschiedlichen Metabolismen, unterschiedlich funktionstüchtige Verdauungssysteme etc.
Heute, mit 46 Jahren, wo ich mich wieder mehr auf gesunde Ernährung besinne, sehe ich auf die Zeit damals zurück und merke, sie ist ganz weit weg, wie aus einem anderen Leben. Aber wenn ich einen Salat gegessen habe und schon wieder anfange zu frieren, kommen die Erinnerungen daran hoch, wie sehr ich mich damals mit der Rohkost selbst kasteit habe. Doch ich weiß: Meine Stärke, nämlich in bestimmten Dingen eine außerordentliche Disziplin entwickeln zu können, wird mir nicht mehr zum Verhängnis.
Eine Spät- bzw. Langzeitfolge meiner Rohkostzeit ist definitiv, daß mein Wärmehaushalt seitdem nicht mehr richtig funktioniert, d.h. nach wie vor friere ich extrem leicht, und mein Verschleiß an Wärmflaschen ist enorm. Die Wärmflasche ist eines der unentbehrlichsten Utensilien für mich, und ohne sie gehe ich nie ins Bett, außer an den paar Tagen im Jahr, wo es tagsüber so 30°C sind.
Ich hoffe für jeden von Euch, daß er seinen persönlichen und guten Weg im Dschungel des mannigfaltigen Ernährungswirrwarrs finden möge.
Achtet dabei auf Euren Körper UND auf Eure Seele.
Seid nicht zu verbissen.
Verwerft Überzeugungen, die Ihr hegt, rechtzeitig(!), wenn diese sich im Laufe der Zeit (für Euch) als falsch erweisen.
Wir sind alle Individuen mit individuellen Eigenheiten und individuellen Lebenswegen. Geht Euren ganz individuellen Lebensweg mit Achtsamkeit für Euch selbst, nicht mit Starrheit und Einschränkungen, die Euch auf eine Weise einengen, daß es Euch Schaden zufügt.
Liebe Grüße
Iris
Lange habe ich überlegt, ob ich das alles aufschreiben und Euch zu lesen geben soll. Aber ich denke, es gibt keinen Grund, meine persönlichen Erfahrungen mit der Rohkosternährung anderen nicht zugänglich zu machen. Zudem sehe ich, wie viele andere Blogger wirklich sehr offen und ehrlich nicht nur über die spannenden, tollen, erfreulichen Erfahrungen, sondern auch über ihre Probleme mit bestimmten Ernährungsweisen schreiben. Warum sollte nicht auch ich dies tun?
Es war recht anstrengend und auch schmerzlich, alles wieder aus der Erinnerung hoch zu holen, aber ich hoffe - und deswegen habe ich diese Anstrengung auch auf mich genommen - , daß es anderen Menschen dienlich sein kann. Und wenn nur EIN Mensch davon profitieren kann, so hat es sich schon gelohnt.
In meinen Ausführungen geht es um die Schwierigkeiten, die Rohkost mit sich bringen kann (nicht muß!!!).
Ich betone gleich zu Beginn, daß die hier geschilderten Erfahrungen meine individuellen Erfahrungen sind und natürlich nicht auf alle Menschen zutreffen, die Rohkosternährung praktizieren.
Für diejenigen Menschen aber, die körperlich oder seelisch oder körperlich und seelisch nicht mit der Rohkost klarkommen, habe ich den folgenden Text geschrieben. Und auch für alle anderen, die sich selbst mit bestimmten Ernährungs- oder Diätkonzepten traktieren und dabei merken, daß irgendwas in ihrem Inneren aus dem Ruder läuft.
So, nun lege ich mal los:
Mit ca. 28/29 Jahren stieß ich auf die Rohkost. Ich fand das Konzept einfach faszinierend, verschlang alle damals zu dem Thema auf dem Markt vorhandenen Bücher (Wandmaker, Burger, Walker, alle fit-for-life-Bücher diverser amerikanischer Autoren, Peiter, Opitz, Hochstrasser, Aterhov etc.. Zudem noch das "Epos" von Walter Sommer "Urgesetz der natürlichen Ernährung", einem absoluten Rohkostpionier. Einfach super, sein Buch).
Ich entschied mich, die Rohkost auszuprobieren. Ich wollte wissen, wie sie wirkt, was sie Positives für mich bringen kann. Somit begann ich die Rohkost mit dem Vorsatz, sie zunächst einmal als zeitlich begrenztes Experiment anzusehen. Würde ich am eigenen Leibe erfahren, daß sie mir überaus gut tut, würde ich vlt sogar dauerhaft bei ihr bleiben, würde ich feststellen, daß sie mir nicht genug Gutes bringt, würde ich sie abbrechen.
Also legte ich munter und begeistert los. Die Umstellung fiel mir kaum schwer. Innerhalb von nur 2 Wochen, war ich von vegetarischer Normalernährung zu einem konsequenten 100% Vegan- Rohköstler geworden (ja, ja, ich weiß, das war vlt zu schnell). Ich lernte dann auch eine Gruppe von Menschen kennen mit denselben Ambitionen, wir trafen uns regelmäßig zum Austausch. Hier bekam ich aber auch meinen ersten innerlichen Schrecken: Oje, die waren ja fast alle klapperdürr! Würde ich bald auch so aussehen? *grusel* (ja, ich würde!)
Diese meine Rohkost-Bekannten aßen auf unterschiedliche Weise Rohkost. Die einen hielten sich mehr an Walker (vornehmlich Obst), die anderen an Burger (mit rohem Fleisch), noch andere machten die Rohkost nach Konz (mit vielen Wildkräutern) usw.
Ich blieb grundsätzlich weiterhin begeistert, denn ich spürte schnell positive Veränderungen an meinem Körper:
- Alle Verschleimungen waren weg (ich merkte, ich brauchte mich gar nicht mehr räuspern)
- Meine Haut wurde ganz rein
- Ich konnte besser schlafen
- Ich war seelisch insgesamt ausgeglichener
- Meine zeitweiligen Herzbeschwerden waren weg
- Die Kraft und Ausdauer beim Sport waren keineswegs weniger, eher vlt sogar mehr geworden, und das war auch bis zum Ende meiner Rohkostzeit so, ich war wirklich sportlich sehr, sehr fit und körperlich stark.
Relativ bald entwickelten sich dann aber auch mehr und mehr die nicht so tollen Veränderungen:
- Ich nahm rapide an Gewicht ab (natürlich gab es innerhalb der Familie große Besorgnis und viele Diskussionen bzgl. meiner neuen "abnormen" Eßgewohnheiten. Vegetarisch war ja schon schlimm gewesen, nun aber so etwas Absurdes wie Rohkost, das war der Gipfel....). Zwar machte ich eine (teure) Darmreinigung (nach Gray), um die Absorptionsfähigkeit meines Darms zu erhöhen, diese brachte aber leider rein gar nichts.
- Ich wurde nicht satt bzw. bekam extrem schnell wieder Hunger, so daß ich oft mit richtiger Körperschwäche zu kämpfen hatte, wenn ich unterwegs war. Natürlich hatte ich dann möglichst was zu essen dabei, aber es nervte, daß ich in diese körperlichen Zustände verfiel und ständig auf rechtzeitiges Essen angewiesen war.
- Ich begann, mehr und mehr zu frieren. Dies wurde immer unerträglicher. Abends ging ich mit Wärmflasche ins Bett, welche ich spätestens gegen 5h wieder neu mit heißem Wasser befüllen mußte, da ich aufwachte vor Frieren und nicht mehr schlafen konnte. Wenn ich in eine Banane biß (und ich biß in viele zu jener Zeit), fing ich sofort an, extrem zu frieren (rohe Bananen kühlen den Körper, was ja sinnvoll ist, weil dort, wo sie wachsen, es sehr heiß ist. Weise Natur). Wenn ich meine Abendmahlzeit aß, habe ich mich (zur kalten Jahreszeit) mit dem Rücken an die Heizung setzen müssen, um nicht vor Kälte, die mich beim Essen immer sofort überfiel, regelrecht durchgeschüttelt zu werden. Dabei war ich bis zu der Rohkostzeit immer die Erste im Frühjahr gewesen, die mit kurzer Hose und T-Shirt herumlief, auch wenn es noch gar nicht so warm war. Nun war ich plötzlich zu einer Frostbeule geworden.
- Zuletzt war ich so übersäuert, daß ich an den Fingern schmerzhafte Schwellungen und Rötungen bekam (dies hatten anderen Rohköstler auch). Bis die wieder weggingen, vergingen immer Wochen, es war echt fies.
- Zudem hatte ich während der ganzen Rohkostzeit Zwangsgedanken an gekochtes Essen (vornehmlich an Pizza und Schokolade). Und die Gedanken drehten sich eh fast nur noch ums Essen (also nicht nur um das, was man sich verbat, sondern auch um das "gesunde" Essen).
Gegen Ende der Rohkostzeit ließen diese Pizza-Schokolade-Zwangsgedanken nach und ich merkte, mental würde ich mich jetzt tatsächlich damit arrangieren können, für den Rest meines Lebens von Rohkost zu leben, ohne, daß ich etwas vermissen würde. Jedoch war es nun so, daß ich die oben beschriebenen Nebenwirkungen nicht mehr aushalten konnte, sie waren unerträglich geworden, und ich fühlte mich gezwungen, von der Rohkost wieder allmählich Abstand zu nehmen. Mit dieser Entscheidung steuerte ich dann direkt in die Katastrophe...
Ich vertrug gekochtes Essen nicht mehr wirklich, bei allem nicht-Rohköstlichen ging mein Puls in die Höhe - extrem unangenehm!
Diese Unverträglichkeit gegenüber "Normal"-Nahrung bestärkte meine innere (irrige) Überzeugung, daß eigentlich nur Rohkost wirklich gut für den Körper ist, und ich empfand es nun als "verunreinigend", wenn ich etwas anderes als Rohkost aß. Gleichzeitig schrie mein Körper nach Gekochtem, Warmem, da die Rohkost ihn auf Dauer so malträtiert hatte. Die Diskrepanz zwischen dem vermeintlichen Wissen, daß Rohkost die einzig naturgemäße Ernährung ist und der realen Erfahrung, daß sie mir persönlich aber gar nicht gut tut, war zu groß geworden, ich kam damit psychisch nicht zurecht.
Das heißt: Ich kaufte mir eine Schokolade und dachte beim Essen: "Nee, was ist das nur für abartiges süßes Zuckerzeug, das reine Gift - bäh!" So fing ich an, die Schokolade nur zu kauen und anschließend auszuspucken. Da ich merkte, ich habe den totalen Drang nach Schokolade, aber "will" sie ja eigentlich nicht essen, ging ich dazu über, nur einen Teil der Tafel zu essen und den Rest wegzuschmeißen, um mich nicht selbst in Versuchung zu bringen (ich habe mein Leben lang immer sehr gern Schokolade gegessen, nun hatte ich 2 Jahre keine gegessen. Das hieß: Ein immenser Nachholbedarf...) .
Oje, Essen ausspucken oder auch vorsichtshalber wegschmeißen, das war schon höchst bedenklich! Nachdem ich nach der Rohkostzeit die erste Pizza gegessen hatte, empfand ich diese in mir als dermaßen nicht-in-mich-hinein-gehörend, daß ich sie auskotzte.
Nun ja, was soll ich sagen, man ahnt es vlt schon: Ich bin innerhalb von 2 Wochen von disziplinierter Rohkosternährung in die schlimmste Bulimie abgerutscht, die man sich vorstellen kann.
Diese dauerte 3 Jahre und 3 Monate. In dieser Zeit habe ich tausende (damals noch) D-Mark ins Klo gekotzt. Ich war teilweise in körperlichen Zuständen, die lebensbedrohlich waren: Magen so vollgefressen, daß die Gefahr von Magenriß bestand. Heftige Herzzustände aufgrund Kaliummangels. Nierenschmerzen. Fast zerstocherte Speiseröhre von den Löffelstielen, mit denen man als Bulimiker den Brechreiz auszulösen versucht. Totale seelische Verzweiflung, da ich mich niemandem anvertrauen konnte aus Scham.....
Ich hörte ständig nur allerorten: Bulimie ist eines der schlimmsten Süchte, die nur sehr schwer zu heilen ist und wenn, dann nur bei stationärer Behandlung. Stationäre Behandlung? Wie sollte dies gehen, wenn ich doch niemandem davon erzählen wollte? Somit so tiefe Verzweiflung, daß ich dachte, ich würde wohl irgendwann daran sterben.
Und dann die abrupte Erlösung: Mitten in einem Freßgelage eine geistige Eingebung und durch sie völlige Befreiung aus dieser Sucht, von quasi einer Sekunde auf die andere. Man hatte meine Gebete endlich erhört.
Ich aß die Schokolade, welche ich während der Eingebung in mich hineingestopft hatte, noch auf, ging aufs Klo zum Auskotzen, schmiß den Rest Süßigkeiten-Junk in die Mülltonne und wußte: Es ist vorbei, ich bin geheilt. Und es war tatsächlich vorbei, ich konnte von nun an wieder leben und normal essen. Bis heute.
Aber ich sage mir aufgrund dieser schlimmen Erfahrung: Nie wieder so ein restriktives Eßverhalten. Nie wieder an Ernährungsregeln festhalten, die einem dauerhaft nicht gut tun, die einen in eine solche seelisch-geistige Spannung bringen können, daß man anschließend außer Kontrolle gerät.
Meine eigene Lebenserfahrung (und die vieler anderer Menschen, die ich in der Rohkostzeit kennengelernt habe) hat mir gezeigt: Rohkost funktioniert nicht bei jedem. Und dies nicht unbedingt nur wegen der "Fehler", die man vlt macht, sondern weil die Menschen unterschiedliche Konstitutionen haben, unterschiedliche Vorerkrankungen, unterschiedliche Organschwächen, unterschiedlichen Metabolismen, unterschiedlich funktionstüchtige Verdauungssysteme etc.
Heute, mit 46 Jahren, wo ich mich wieder mehr auf gesunde Ernährung besinne, sehe ich auf die Zeit damals zurück und merke, sie ist ganz weit weg, wie aus einem anderen Leben. Aber wenn ich einen Salat gegessen habe und schon wieder anfange zu frieren, kommen die Erinnerungen daran hoch, wie sehr ich mich damals mit der Rohkost selbst kasteit habe. Doch ich weiß: Meine Stärke, nämlich in bestimmten Dingen eine außerordentliche Disziplin entwickeln zu können, wird mir nicht mehr zum Verhängnis.
Eine Spät- bzw. Langzeitfolge meiner Rohkostzeit ist definitiv, daß mein Wärmehaushalt seitdem nicht mehr richtig funktioniert, d.h. nach wie vor friere ich extrem leicht, und mein Verschleiß an Wärmflaschen ist enorm. Die Wärmflasche ist eines der unentbehrlichsten Utensilien für mich, und ohne sie gehe ich nie ins Bett, außer an den paar Tagen im Jahr, wo es tagsüber so 30°C sind.
Ich hoffe für jeden von Euch, daß er seinen persönlichen und guten Weg im Dschungel des mannigfaltigen Ernährungswirrwarrs finden möge.
Achtet dabei auf Euren Körper UND auf Eure Seele.
Seid nicht zu verbissen.
Verwerft Überzeugungen, die Ihr hegt, rechtzeitig(!), wenn diese sich im Laufe der Zeit (für Euch) als falsch erweisen.
Wir sind alle Individuen mit individuellen Eigenheiten und individuellen Lebenswegen. Geht Euren ganz individuellen Lebensweg mit Achtsamkeit für Euch selbst, nicht mit Starrheit und Einschränkungen, die Euch auf eine Weise einengen, daß es Euch Schaden zufügt.
Liebe Grüße
Iris
Donnerstag, 21. Juni 2012
Schönes, Leckeres und Fades
Junges Radieschenpflänzchen. Am Morgen aufgenommen mit sogenannter "Guttation" (Wasseraustritt aus den
Spaltöffnungen der Pflanzenblätter).
Rote Beete. Ich liebe sie in rohem Zustand!
Die Rübe ist in
sich wunderschön strukturiert und erinnert mich irgendwie an das Wachstum von Kristallen.
Und die
WahnsinnsFARBE! Färbt alles rücksichtslos ein (Zubereitung ohne entsprechende Schutzkleidung ist gröbst fahrlässig... ;-)).
Einfach nur mit Zitronensaft und etwas Öl -
superbe!
Die innere Struktur von Pilzen - ebenso faszinierend.
Leckerer, simpler Abend-Salat aus, unter anderem, frischem Pflücksalat von den Nachbarn.
Knusperbrot aus Buchweizen. Geschmacklich und auch optisch ähnlich eingeweichtem Recycling-Klopapier oder Eierkarton,
das/den man zum anschließenden Trocknen auf die Heizung gelegt hat.
Genuß beim Essen daher (für meinen Geschmack) leider gleich Null :-(.
Neue Kastenform. Da drin wird dann das nächste, hoffentlich suuuperleckere glutenfreie Brot gebacken.
Es geht doch nichts übers Selbermachen!
Liebe Grüße
Iris
Montag, 18. Juni 2012
Ein Herz für Rinder
Unsere Nachbarschaft wird sicher über uns tuscheln, denn wir leben quasi auf dem Dorf, wo das Abmurksen von Tieren als das Normalste der Welt angesehen wird. (Am Martinstag geht man hier beispielsweise von Haus zu Haus, um Lose für eine Tombola zu verkaufen, bei welcher der Gewinn eine Gans ist :-(. Komischerweise hat man bei uns diesbezüglich aber noch nie geklingelt, wahrscheinlich ahnt man eh schon was von unserer "Abnormität"...)
Den Aufkleber gibt es kostenlos beim VEBU. <-- klick
Liebe Grüße von Iris
Samstag, 16. Juni 2012
Karibik zum Trinken und hohle Zähne
Diese Woche ist meine Bestellung Trinkkokosnüsse bei mir eingetroffen. Ich hatte zuvor noch nie diese jungen Kokosnüsse probiert und wollte es nun endlich mal machen. Frisches Kokoswasser ist ja nicht vergleichbar mit den abgepackten Produkten, die es so zu kaufen gibt.
Nachdem ich mir zwei kurze Videos angeschaut hatte, um zu lernen, wie man die guten Stücke aufbekommt, habe ich mich mutig über eine hergemacht. Ich hatte schon Bedenken, daß ich das Öffnen vielleicht nicht würde bewältigen können, daß mein Messer vielleicht nicht martialisch genug dafür wäre. Doch ich war tatsächlich erfolgreich - die Nuß war nach kurzer Zeit schon geöffnet!
Randvoll mit Kokoswasser war sie, echt genial. Schnell Strohhalm rein und genießen. Schmeckte saulecker und total erfrischend. Mein Freund hat später die Nuß aufgeschlagen, damit man an das noch recht dünne, schwabbelige Fruchtfleisch rankommt, welches man einfach mit einem Löffel abschabt.
In den nächsten Tagen soll es wieder wärmer werden, da passen solche Trinknüsse noch besser zum Wetter, da sie so ein Karibik-Feeling verursachen, was etwas konträre Empfindungen auslöst, wenn man dabei aus dem Fenster schaut und es in Strömen gießt....
Mitbestellt hatte ich auch noch ein gutes Kokosöl, welches ich zum Kochen und auch als Butterersatz verwende (mit Margarine werde ich mich nie anfreunden können). Zudem zu kosmetischen Zwecken. Es ist superlecker und riecht ganz toll nach Kokosnuß.
Gekauft habe ich die Sachen übrigens HIER. <-- klick
Dann habe ich in dieser Woche noch eine tolles Wildkraut kennengelernt, welches bei uns plötzlich überall in Hülle und Fülle sprießt. Ich habe herausgefunden, daß es der "Hohlzahn" ist (Namen gibts... ;-)). Es gibt mehrere Arten davon, und diese sollen untereinander leicht bastardisieren, so daß man sie nicht immer ganz eindeutig bestimmen kann. Auf jeden Fall ist der Hohlzahn aber eßbar, schmeckt sehr mild und angenehm. Er hat tolle große Blätter und gibt daher viel Grünzeug her. Ein klasse Kraut für einen Wildpflanzenjunkie wie mich! ;-)
Liebe Grüße von
Iris
Mittwoch, 13. Juni 2012
Rohkost - weniger ist für mich wohl erstmal mehr
Herzlichen Dank an alle, die versucht haben, mir Ratschläge zu geben, wie ich meine zu arge Gewichtsabnahme wieder rückgängig machen kann!
Fazit bleibt für mich letztlich:
Ich werde eine zeitlang wieder weniger Rohkost essen. Und ich werde vorerst doch wieder stärkehaltige Lebensmittel in meine Ernährung einbauen (z.B. Hirse zu Gemüse), damit ich satter werde. Zudem vorsätzlich auch mal wieder in Schokolade beißen. Vielleicht überkommt mich ja sogar ab und an die verwegene Anwandlung, mir eine Tüte Kartoffelchips zu kaufen und diese zu essen. Ich schau mal.
Ein Vorteil hat mein aktuelles Gewicht allerdings: Ich passe in zwei tolle Hosen rein, die ich seit Jahren nicht mehr trug, bzw. die eine habe ich noch nie angehabt, da sie mir immer zu klein war. Ich hatte sie bei ebay für ein paar Euro ersteigert und fand sie einfach nur schön, wollte sie mir immer mal weiter machen, war bislang aber zu faul dazu. Jetzt paßt sie - Hurra! Bis ich wieder "dick" bin, werde ich sie mit Freuden tragen :-).
Und so feine Gerichte wie die Zucchini-Spaghetti (zubereitet mit dem tollen GEFU Spiralschneider) wird es auch erstmal eher als Vorspeise geben und nicht als Hauptgericht. Die Sauce ist aus Avocado und Banane mit Vanille, absolut gourmetfähig.
Insgesamt möchte ich Euch Bloggern auch mal sagen, daß ich es toll finde, wie jeder von Euch hier seinen individuellen (so tierleidfrei wie möglichen) Vegan/Vegetarisch/Rohkost/Mischkost-Weg geht und diesen in Bildern und Gedanken mit anderen teilt.
Meine Lebenserfahrung hat mir gezeigt, daß es sehr wichtig ist, sich nicht an Dogmen zu klammern und zu propagieren, daß es DIE EINE seligmachende Ernährungsform für alle Menschen dieser Welt gibt. Ich selbst war früher mal vom Kopf her 100% von der Rohkost überzeugt. Und dies hatte für mich zuletzt in der Auswirkung fatale, lebensbedrohliche Folgen. Daher heißt es für mich: Nie mehr Dogma!
Grundlegend wichtig ist es, daß man stets das Gefühl für die Bedürfnisse des eigenen Körpers (und der Seele!!!) nicht verliert und auf dessen Signale achtet. Und daß man jeden Menschen seinen persönlichen Ernährungsweg gehen lassen muß, auch wenn man selbst meint, es ja so viel besser zu wissen....
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen auf Eurem Weg viel Freude und wertschätze weiterhin sehr den regen, bereichernden, toleranten Austausch und die vielfältigen Inspirationen!
Liebe Grüße von Iris
Samstag, 9. Juni 2012
Rohkost - Freud und Leid
Gestern habe ich endlich eine vegane Sahne gefunden, allerdings eine im Spender. Die Zutaten sind soweit in Ordnung (bis auf Palmfett), nix mit gehärtetem Fett oder so. Schmecken tut sie ähnlich wie konventionelle Sprühsahne, also leicht "naja...". Vor allem ist sie von der Konsistenz her genauso "leer" wie jene, da durch das Treibgas zuviel Luft in die Sahne kommt. Fazit: Einmal gekauft, war okay, aber wahrscheinlich eher selten wieder. Zu den Erdbeeren war sie aber prima, das hat gepaßt *mjamm!*.
Dann hab ich mir noch den "wie Frischkäse" geleistet, ihn wollte ich unbedingt mal probieren. Überzeugend ist aber auch hier etwas anderes. Allein die leicht "schmuddelige" Farbe wirkt schon etwas arg anders als Frischkäse, und der Geschmack: Eher fade.
Hm, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß sehr viele vegane Produkte, die etwas nachahmen sollen, wirklich nicht so toll im Ergebnis sind. Ich werde langfristig daher eher bei den "simplen" Sachen bleiben, wie z.B. Tofu in all seinen Variationen (Tofu Rosso von Taifun - der hat Suchtpotential!), schlichten veganen Aufstrichen etc.
Und eigentlich würde ich noch viel weniger von den verarbeiteten Produkten essen (wollen), da ich supergern noch viel mehr roh essen würde. Doch - o Schreck - in der doch recht kurzen Zeit, in der ich möglichst gesund esse (also auch viel roh, mit vielen Wildkräutern), habe ich schon etliche Kilo abgenommen, was mir gar nicht schmeckt. Um genau zu sein: Ich finde es richtig blöd.
Mein damaliges Rohkostexperiment habe ich unter anderem deswegen abgebrochen, da mein Gewicht unter die 52 kg-Marke sank. Und das bei 175 cm Körpergröße. Nun hatte ich in den letzten Jahren bei vegetarischem "Normalfraß" immer so meine 55-57 kg und fand das okay. Jetzt aber, wo ich schon wieder bei gut 52 kg angelangt bin und die Hosen alle schon von der Hüfte rutschen, habe ich Bedenken, daß das mit dem Abnehmen noch weitergehen könnte :-/. Das würde ich auf keinen Fall wollen, dann lieber - schweren Herzens - wieder die Rohkost soweit einschränken, daß ich nicht weiter abnehme (und möglichst auch wieder zunehme!).
Ist schon ein Kreuz: Da ist mal gewillt, sich naturnah zu ernähren und hat auch Freude daran, und dann pfuscht einem der Körper dazwischen :-(.
Falls jemand hilfreiche Tips haben sollte, wie man zu großer Gewichtsabnahme bei Rohkost entgegenwirken kann, wäre ich sehr dankbar! Denn ich weiß, es gibt viele Menschen, bei denen Untergewicht bei Rohkost überhaupt kein Thema ist. Das Ding, wobei es bei dem Problem sicher geht, ist die Fähigkeit des Körpers, die zugeführten Nährstoffe auch richtig aufzunehmen und zu verwerten.
Liebe Grüße von
Iris
Mittwoch, 6. Juni 2012
Glutenfreies Brotbacken für Eilige
Bevor ich - sobald es wieder richtig warm draußen wird - die Herstellung von sonnengetrocknetem Rohkost-Brot in Angriff nehmen werde, habe ich heute mal ein glutenfreies Buchweizen-Leinsamen-Brot gebacken. Da ich momentan keine Kastenform habe, mußte eine schnöde Auflaufform herhalten.
Das Brot ist supersimpel, genau das Richtige für Koch- und Backphobiker wie mich ;-). Es wird zubereitet wie folgt (dauert echt nur ein paar Minuten):
400 g Buchweizenmehl
100 g Leinsamen
1 TL Natron
1 TL Rohrohrzucker
1 TL Meersalz
500 ml Wasser
Die trockenen Zutaten vermengen, Wasser rein, gut durchrühren und ab in die geölte Form. Bei 150° C ca. eineinhalb Stunden backen.
Die Teigmenge war etwas wenig für die relativ große Form, daher ist es zu flach geworden. Aber das macht nichts, denn das Tolle ist: Ich vertrage es! *freu*
Verfeinern könnte man es natürlich, je nach Gusto, noch mit diversen Gewürzen oder anderen Saaten. Im Ursprungsrezept ist Weizenmehl angegeben. Und statt dem Wasser soll man Buttermilch nehmen. Doch wie man sieht, es geht auch ohne diese Zutaten. Witzigerweise hat es innen eine ganz andere Farbe als außen: Es ist innen dunkel-rotbraun.
Als Abendbrot-Vorspeise hatte ich mir dann noch einen grünen Mango-Löwenzahn-Smoothie gemacht, der ergibt immer so eine tolle Farbe und schmeckt extrem gut.
Liebe Grüße von
Iris
Montag, 4. Juni 2012
Kräuterliebe und Aufwärmer
Zitronenmelisse - eines meiner Lieblingskräuter!
Es ist so kalt heute Abend, da brauch ich was Warmes. Habe mir einen leckeren Carobdrink gemixt:
1 geh. TL Carob
1 Tasse Soja-Reisdrink
1 TL creamed coconut (sehr wichtig!)
etwas Curcuma (wer mag)
bei Bedarf noch etwas nachsüßen
Den Soja-Reisdrink erhitzen und alles mit ESGE-Stab durchmixen.
Liebe Grüße
von Iris, der jetzt wieder warm ist :-)
Samstag, 2. Juni 2012
Auf der Suche nach einem Frühstück
Nachdem ich nun über sehr viele Wochen am Morgen immer Wildkräuter-Smoothies oder Wildkräuter-Smoothie-Breie esse, muß ich zu dem Schluß kommen, daß sie nicht ausreichen, um mir genügend Energie zu geben. Sie machen mich zwar kurzfristig satt, so daß ich quantitativ nicht mehr in meinen Magen hineinbekomme, aber halten nicht allzu lange vor.
Daher habe ich nun mal eine Variante eines Chia-Puddings ausprobiert, die mich hoffentlich etwas mehr sättigt (sieht im Ergebnis aus wie grober Senf, schmeckt aber gottseidank wesentlich anders ;-)). Ob dieser sich aber bewährt, steht noch in den Sternen. Und zudem weiß ich jetzt gar nicht, zu welchem Zeitpunkt des Tages ich nun einen Green-Smoothie einbauen soll :-/.
Ergänzt habe ich den Chia-Pudding mit einem gestrichenen Teelöffel Curcuma. Curcuma fiel mir kürzlich wieder ein im Zusammenhang mit Allergie. Es soll unter anderem eine antiallergische Wirkung haben. Somit werde ich mal eine zeitlang jeden Tag dieses Gewürzpulver in meine Mahlzeiten integrieren und schauen, ob es bzgl. meiner Unverträglichkeiten irgend etwas verändert.
Zu den vielfältigen Wirkungen von Curcuma HIER ein Link von vielen.
Der Chia-Brei besteht aus:
2 EL Chiasamen
2 Bananen
1 Dattel
Sesammilch
etwas Weizenkeimöl
1 EL Quinoa (über Nacht eingeweicht, so daß er schon keimt)
gestr. TL Curcuma
alles zusammengemixt mit ESGE-Stab
Liebe Grüße zum Wochenende von
Iris
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